Lasst uns über den Tod sprechen
Eine Koproduktion mit dem Sahyande Theater, Indien, mit freundlicher Unterstützung des Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts, in Zusammenarbeit mit Acteursgroep WUNDERBAUM
Zwei Theatermacher treffen sich nach ihrem Tod auf einer Bühne wieder. Sie kommen ins Plaudern, erinnern sich an eigene Erfahrungen mit dem Sterben, werden nachdenklich und nehmen’s leicht, gehen ihren Theatergewohnheiten nach und hinterfragen Sinn und Unsinn des künstlerischen Spiels mit dem Tod. Wie steht es eigentlich um den Tod im echten Leben? Sankar Venkateswaran und Leon Pfannenmüller haben prägende autobiografische Ereignisse zum Anlass genommen, sowohl den persönlichen als auch den gesellschaftichen Umgang mit dem Tod, dem Sterben, dessen Begleitung und Verarbeitung zu untersuchen. Beide haben den Verlust eines nahen Menschen erlebt und sahen sich mit Fragen konfrontiert: Wie sterben wir? Wie trauern wir? Und wie bereiten wir uns darauf vor? Wie gehen wir mit sterbenden Körpern um? »Im Tod sind alle gleich« – stimmt das eigentlich, auch vor dem Hintergrund, dass die Theatermacher aus unterschiedlichen Kulturen kommen? Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen autobiografischen Fakten und Fiktion, zwischen Schmerz, Trost und Absurdität. »Im Tod – in my time of dying« sucht den Austausch auf der Grundlage des kleinsten gemeinsamen Nenners: der Tatsache, dass wir alle sterben werden und nur begrenzte Zeit zu leben haben. Basierend auf gemeinsamen Gesprächen und Recherchen wurde das Stück während Probenphasen im Sahyande Theater im südindischen Attappadi und im Theaterhaus Jena entwickelt. Entstanden ist ein intimer Dialog zwischen zwei Freunden, der verschiedene Assoziationen und Erfahrungen mit dem Tod behandelt und dabei auch Fragen über die letzte große Reise, die Bedürfnisse Sterbender sowie Rituale des Abschiednehmens und der Trauer nachgeht. Der Tod gehört zum Leben – let’s talk about death!
In Deutsch, Englisch und Malayalam – durchgehend mit deutschen und englischen Übertiteln.
Die Arbeit wird im Theaterhaus Jena sowie im Sahyande Theater in Attappadi gezeigt.
Stücklänge: 1h 20min
1. Juni nach der Vorstellung: Publikumsgespräch mit Vertreter*innen des Vereins »Leben heißt auch Sterben«
Der Tod eines nahestehenden Menschen macht betroffen, traurig und nachdenklich. Genau das war 2013 der Auslöser für die Gründung des Vereins »Leben heißt auch Sterben e.V.«. Sieben Freiwillige hatten sich zusammengetan, um die Abteilung Palliativmedizin am Universitätsklinikum Jena zu unterstützen. Denn was die Palliativmedizin bei der Begleitung von Sterbenden, bei der Betreuung von Angehörigen und für die Akzeptanz eines würdevollen Lebens in der letzten Lebensphase tut, ist unbezahlbar. Aber zu viele Menschen wissen noch nichts darüber. Und so wurde kurzerhand eine große Charity-Veranstaltung auf die Beine gestellt, die das Thema Tod auf unterhaltsame Weise in den Fokus rückte.
Zehn Jahre später ist der Verein gewachsen, hat weitere Veranstaltungen durchgeführt und unterstützt in vielerlei Hinsicht die Palliativmedizin in Jena: ob mit der Finanzierung der »guten Seelen« auf der Palliativstation, mit Spenden und Sponsorensuche für wichtige Anschaffungen, dem Kuchen zu Ostern, dem Glühwein zu Weihnachten, Bastelnachmittagen oder Eintrittskarten für einen Mitarbeiterausflug – die Arbeit des Vereins ist vielseitig.
In diesem Gespräch stellt sich der Verein vor. Sie können mehr über die Arbeit erfahren, Fragen stellen und unsere Sichtweise kennenlernen, wie es um den Tod im echten Leben steht.