Auf ein persönliches Wort!
„Ich habe einen Traum.“ – Dieser berühmte Satz ist für uns ein ganz besonderer geworden. Denn eines Morgens bin ich mit diesen vier Wörtern aufgewacht. Es war noch gar nicht so lange her, dass einer meiner besten Freunde auf der Jenaer Palliativstation eingeliefert wurde. Die Nachricht hatte mich geschockt, er war noch im besten Alter. Doch die Diagnose Pankreaskrebs mit zahlreichen Komplikationen war unumstößlich. Ich wusste, ich würde ihn verlieren. Und dabei wollte ich ihm noch so viel geben.
Ich besuchte ihn, wenn möglich täglich. War ich beruflich unterwegs, rief ich täglich an. Wir verbrachten noch viele schöne, lustige, aber auch traurige und verzweifelte Stunden.
Neben all der Trauer, dem Schock und der Verzweiflung, entwickelte ich in dieser Zeit eine weiteres Gefühl: Dankbarkeit. Ich war für die liebevolle Betreuung, intensive Versorgung und selbstverständlich wirkende, würdevolle Behandlung meines Freundes auf der Palliativstation dankbar. Ich war beeindruckt von der Arbeit, die hier geleistet wurde. Ich war schockiert über die wichtigen Dinge, die hier wegen knapper Finanzen fehlten. Ich war schockiert, wie viele Menschen um mich herum nichts von dieser wichtigen und wertvollen Arbeit wussten.
Ähnlich erging es einem weiteren Freund von mir, dessen Vater über Jahre durch die Jenaer Palliativstation betreut wurde. Als er mich eines Tages auf der Terrasse des Gemeinschaftsraumes fragte, ob ich nicht etwas Öffentlichkeitsarbeit für die Station leisten könne, sagte ich spontan „ja“. Und damit begann mein Traum. Ich träumte von einer Veranstaltung, die die Arbeit der Jenaer Palliativstation bekannt machen sollte, die helfen sollte, finanzielle Mittel einzuwerben. Ich träumte von einer Charity-Veranstaltung. Und ich träume immer noch…
Inzwischen träumen besondere Menschen mit mir und helfen mir bei der Verwirklichung meines Traumes. Die folgenden Seiten zeigen, wie aus meinen Traum Realität wurde und wird. In den Jahren 2013, 2016 und 2019 konnten atemberaubende Charity-Aktionen auf die Beine gestellt werden. Weitere sind permanent in Planung.
Mein Freund starb, der Vater meines Freundes ebenfalls. Aber beide starben in größtmöglicher Würde, wofür wir unendlich dankbar sind.
Wir werden euch immer lieben und vermissen euch unendlich!
Claudia Koppe
Musik by Dag Reinbott